Kopfkissen finden: Tipps & Tricks für erholsamen Schlaf

15.09.2022 11:07:00

Der große Kissen-Ratgeber: Schritt für Schritt zum idealen Kissen

Wie lassen sich Verspannungen-, Nacken und Rückenschmerzen durch ein ungeeignetes Kissen verhindern? Wie groß sollte mein Kopfkissen sein? Und welche Eigenschaften sollte das „optimale“ Kissen mitbringen? In unserem großen Kissen-Ratgeber finden wir Schritt für Schritt das passende Kissen für Sie.

So wichtig ist das richtige Kissen für die Gesundheit

Erholsamer Schlaf ist wichtig für die körperliche und psychische Gesundheit. Häufig unterschätzt wird dabei der Anteil, den das Kopfkissens an einem gesunden Schlaf hat. Oft gilt: Wer besser schlafen möchte, sollte die Wahl des Kopfkissens gründlich abwägen. Aus gutem Grund. Wird der Kopf über die Nacht mehrere Stunden lang nicht oder nur unzureichend gestützt, hat das handfeste Konsequenzen. Die häufigsten Folgen eines schlecht gewählten Kopfkissens:

  • Sie fühlen sich am Morgen unausgeschlafen und haben auch den Rest des Tages mit Müdigkeit zu kämpfen.

  • Sie spüren deutliche Verspannungen, bedingt durch eine ungünstige Haltung während der Nacht.

  • Aus anfänglichen Verspannungen sind im Laufe der Monate echte Schmerzen geworden – insbesondere im Rücken- und Nackenbereich.

Merke: Verspannungen, Rücken- und Nackenschmerzen am Morgen müssen nicht zwangsläufig mit der Matratze zusammenhängen. Auch ein unpassendes Kopfkissen könnte der Verursacher sein. Lektüre-Tipp: Welche Matratze bei Rückenschmerzen empfehlenswert ist, haben wir in unserem Magazin ebenfalls für Sie beleuchtet.

Das passende Kopfkissen finden: So geht‘s

Dass der Wahl des Kopfkissens eine große Bedeutung für den Schlafkomfort zukommt, steht außer Frage. Aber wie findet man eigentlich das „richtige“ Kissen? Prinzipiell gilt: Das optimale Kissen sieht für jeden Menschen anders aus. Vielmehr entscheiden die individuellen Bedürfnisse darüber, welches Kopfkissen am besten geeignet ist. Im Folgenden geben wir Ihnen eine Schritt-für-Schritt-Anleitung an die Hand, mit der auch Sie ein geeignetes Kissen finden können.

Schlafposition: Welcher Liege-Typ sind Sie?

Seiten-, Rücken- oder Bauchschläfer? In der Regel bevorzugt jeder in der Nacht eine gewisse Liegeposition. Was viele Menschen nicht wissen: Die Liegeposition entscheidet maßgeblich darüber, welches Kopfkissen am besten für sie geeignet ist. Eine Orientierungshilfe:

  • Rückenschläfer: Rückenschläfer sind mit einem kleinen, flachen Kissen gut beraten. So wird eine mögliche Überdehnung des Nackens verhindert. Das Kissen ist ideal, wenn die Wirbelsäule im Liegen gerade ist.

  • Seitenschläfer: Das Kissen von Seitenschläfern sollte die Lücke, die zwischen Matratze und Nacken besteht, möglichst gut ausfüllen. So wird der Kopf gestützt und die Wirbelsäule knickt nicht ab. Im Regelfall empfehlen sich für Seitenschläfer höhere Kissen als für Rückenschläfer.

  • Bauchschläfer: Das häufigste Problem bei Bauschläfern: Sie überdehnen ihren Nacken mit einem zu hohen Kissen. Diesem Effekt, der oft mit Verspannungen und Schmerzen einhergeht, können Sie mit einem flachen, möglichst lockerem Kissen entgegenwirken.

Gut zu wissen: Die meisten Menschen (etwa zwei Drittel) sind Seitenschläfer. Als gesundheitlich günstigste Position gilt allerdings die Rückenlage. Die Bauchlage dagegen wird häufig mit Verspannungen, Nacken- und Rückenschmerzen in Verbindung gebracht.

Tipp: Sie sind langjähriger Bauch- oder Seitenschläfer und können sich einfach nicht für die gesündere Rückenposition erwärmen? Dann kann ein Wasserbett Abhilfe schaffen. Durch die natürliche Wasserverdrängung des Körpers wird Ihr Körper hier unabhängig von der Schlafposition ideal gestützt. Allerdings gelten in einem Wasserbett auch hinsichtlich der Kissen-Auswahl andere Regeln. Auf dieses Thema kommen wir gleich noch einmal zurück.

Tipps zur Kissen-Größe

Die optimale Größe des Kopfkissens hängt insbesondere von der bevorzugten Schlafposition ab. Menschen, die ihre Liegeposition in der Nacht häufig verändern, hilft das allerdings wenig. Daher haben wir an dieser Stelle noch ein paar allgemeine Tipps zur Kissengröße für Sie zusammengefasst:

  • Kissen in den Maßen 80 x 80 cm sind zwar vergleichsweise häufig anzutreffen. Für die meisten Menschen sind diese allerdings schlicht zu groß. Besser geeignet sind oftmals die Maße 40 x 80 cm oder 60 x 80 cm.

  • Greifen Sie im Zweifelsfall zu orthopädischen Kissen, die in der Höhe verstellbar sind.

  • Achten Sie darauf, ob das von Ihnen gewählte Kissen den Nackenbereich wirklich optimal stützt. Nicht selten klafft zwischen individueller Komfort-Wahrnehmung und tatsächlicher Stützeigenschaft eine beträchtliche Lücke.

Kissen-Füllungen: Das müssen Sie wissen

Für Kissen werden heute unterschiedlichste Füllungen verwendet – und alle gehen mit ganz eigenen Liegeeigenschaften einher. Wir geben Ihnen einen ersten Überblick über die häufigsten Kissen-Füllungen.

  • Daunen: Daunen sind die Klassiker unter den Füllmaterialien. Sie gelten als leicht, weich und komfortabel. Allerdings haben sie nur eine vergleichsweise geringe Stützwirkung, werden leicht zusammengedrückt und bieten Hausstaubmilben günstige Bedingungen.

  • Federn: Federn sind härter und schwerer als Daunen, weshalb Federkissen auch eine besser Stützwirkung haben und ihr Volumen obendrein länger behalten. Hausstaubmilben fühlen sich allerdings auch hier wohl. Dazu kommt, dass wegen der mitunter „piksenden“ Federkiele Abstriche in Sachen Komfort gemacht werden müssen.

  • Schaumstoff: Schaumstoff bzw. Visco-Kissen können sich der Körperform sehr gut anpassen und sind daher ideal, um Verspannungen und Schmerzen im Rücken- und Nackenbereich vorzubeugen. Obendrein gelten Sie als hygienisch und sind gut für Allergiker geeignet. Schwieriger ist dagegen die Reinigung. Diese kann allenfalls händisch erfolgen.

  • Naturhaare: Immer häufiger können auch Kissen mit Naturhaarfüllung erworben werden. Diese zeichnen sich durch eine besonders gute Feuchtigkeitsaufnahme aus und sind daher ideal für Menschen geeignet, die in der Nacht stark schwitzen. Allerdings bieten sie auch einen guten Nährboden für Schimmel und Hausstaubmilben.

  • Polyester: Polyester- und sonstige Kunstfaserkissen sind zwar gut für Allergiker geeignet, sie liegen sich allerdings schnell durch – und sind daher keine guten Schlafkissen.

Kissen für Allergiker

Allergiker reagieren sehr sensibel auf die Ausscheidungen von Hausstaubmilben. Befinden sich diese im Kissen, werden sie sehr leicht eingeatmet – und führen mitunter zu starken allergischen Reaktionen. Für Allergiker gilt daher: Legen Sie besonderes Augenmerk auf das Füllmaterial Ihres Kissens. Dieses sollte Hausstaubmilben einen möglichst schlechten Nährboden bieten. Gut geeignet sind etwa Kissen aus Polyester oder Schaumstoff. Daunen, Federn und Naturhaare sind als Kissenfüllung dagegen nicht zu empfehlen.

Tipp: Neben einem hygienischen Kopfkissen sind vor allem passende Matratzen entscheidend für die Schlafqualität von Allergikern. Alles, was Sie zu Allergiker-Matratzen wissen müssen, haben wir ebenfalls in unserem Magazin für Sie zusammengefasst.

Orthopädische Kissen

Wer trotz rückenschonender Matratze, optimaler Kissenform, -größe und -beschaffenheit nicht gut schläft, sollte die Anschaffung eines orthopädischen Kissens bzw. eines Nackenstützkissens in Betracht ziehen. Das Besondere: Die Form eines orthopädischen Kissens ist der natürlichen Körperform nachempfunden. Auf diese Weise werden Kopf- und Nacken optimal gestützt und die Wirbelsäule entlastet. Zudem sind entsprechende Kissen in der Regel höhenverstellbar. Da orthopädische Kissen in den meisten Fällen aus viscoelastischem Schaumstoff bestehen, gelten sie als sehr komfortabel.

Kissen fürs Wasserbett: Das müssen Sie beachten

Wer schon einmal in einem Wasserbett gelegen hat weiß: Das Liegegefühl ist nicht mit dem einer normalen Matratze zu vergleichen. Durch die natürliche Wasserverdrängung sinkt der Körper in die Matratze ein – und wird ganz automatisch optimal gestützt. Das wirkt sich auch erheblich auf die Wahl des Kissens aus.

Diese Anforderungen muss ein Wasserbett-Kissen berücksichtigen

Herkömmliche Kopfkissen sind vergleichsweise dick – und für ein Wasserbett damit denkbar ungeeignet. Der Grund: Die Schultern sinken auf einer Wassermatratze wesentlich tiefer ein. Ein zu hohes Kissen würde daher den Nacken überdehnen und schnell zu Verspannungen oder Schmerzen führen. Bei Rückenschläfern würde ein zu hohes Kissen obendrein das Schnarchen begünstigen, da die Neigung des Kopfes zum Brustkorb die Atmung behindern würde.

Ein kleines flaches Kissen ist für ein Wasserbett daher vollkommend ausreichend. Die exakte Höhe kommt dabei auf die individuellen Bedürfnisse an. Allerdings sind Wasserbett-Kissen selten höher als 8 Zentimeter. Viele Menschen empfinden sogar sehr flache Kissen von gerade mal einem Zentimeter Höhe als angenehm.

Individuelle Bedürfnisse berücksichtigen

Auch bei Kissen fürs Wasserbett gilt: Die individuellen Bedürfnisse entscheiden über das optimale Kissen. Gerade die persönliche Statur (insb. der Abstand zwischen Schulter und Kopf) sowie die bevorzugte Liegeposition entscheiden über die Maße und Höhe des Kissens.

Das richtige Kissen für die Luftkernmatratze

Luftkernmatratzen haben ähnliche Eigenschaften wie Wassermatratzen. Aus gutem Grund gelten Sie daher als Wasserbett-Alternative. So sorgt bei Luftkernmatratzen die natürliche Luftverdrängung für ein Liegen ganz ohne Druckpunkte. Ihr Schulterbereich sinkt hier ähnlich tief ein wie bei einer Wassermatratze. Entsprechend gelten auch hinsichtlich der Kissen-Auswahl die gleichen Regeln.

Saunakissen: Für ein Höchstmaß an Entspannung

Für viele Menschen ist der Gang in die Sauna geradezu der Inbegriff der Entspannung. Umso ärgerlicher ist es, wenn die Standard-Kopfstützen als unbequem empfunden werden und den Komfort einschränken. In diesem Fall schaffen spezielle Saunakissen schnelle Abhilfe. Aber Vorsicht: Herkömmliche Schlafkissen sollten nicht einfach zu einem Saunakissen umfunktioniert werden. Vielmehr gelten für Saunakissen ganz spezielle Anforderungen.

Darauf gilt es bei der Auswahl von Saunakissen zu achten

Bei der Kissenwahl für die Sauna sollten Sie gleich mehrere Aspekte im Blick behalten. Zu achten gilt es insbesondere auf die folgenden Punkte:

  • Füllung: Das Füllmaterial eines Saunakissens muss in der Lage sein, den hohen Temperaturen und der erhöhten Luftfeuchtigkeit innerhalb einer Sauna zu trotzen. Als Materialien kommen daher ausschließlich Eco-Fasern, Schaumstoff und Watte in Frage.

  • Bezug: Der Bezug eines Saunakissens muss nicht nur weich sein, sondern auch feuchtigkeitsresistent. Besonders empfehlenswerte Materialien sind daher Leinen oder ein Leinen-Baumwoll-Mix.

  • Hygiene: Die Hygiene ist bei Saunakissen das A und O. Immerhin müssen die Kissen in Folge des starken Schwitzens besonders häufig gewaschen werden. Achten Sie daher darauf, dass entsprechende Saunakissen in der Maschine gewaschen werden können. Trotz regelmäßigen Waschens sollten Sie Ihr Saunakissen stets mit einem Handtuch bedecken, um das Eindringen von Schweiß zu begrenzen. Auf diese Weise erhöhen Sie auch die Haltbarkeit des Kissens.

  • Form: Es bieten sich rechteckige Formen an, die sowohl beim Sitzen als auch beim Liegen eine gute Kopfstütze bilden.

  • Schlaufe: Besonders praktisch ist eine Schlaufe. Hier können Sie Ihr Kissen nach dem Waschen zum Trocknen aufhängen.

Gut zu wissen: Der Einsatz von Saunakissen für den privaten Gebrauch ist heute keine Seltenheit mehr. Entsprechend groß ist die Auswahl an Farben und Designs.

Kissen pflegen und reinigen: So geht es richtig

Sie werden zerdrückt und geknautscht, immer wieder geschüttelt und nehmen unseren Nachtschweiß auf. Kopfkissen müssen einiges aushalten. Umso wichtiger ist es, diese regelmäßig zu reinigen und zu pflegen. Mit der richtigen Pflege lässt sich die Lebensdauer eines Kopfkissens beträchtlich erhöhen. Wir haben die wichtigsten Pflegetipps für Sie zusammengestellt:

  • Bei welchem Waschgang und bei welcher Temperatur Sie Ihre Kissen waschen dürfen, entnehmen Sie dem Etikett.

  • Kunstfaserkissen und Schaumstoffkissen sollten Sie stets mit der Hand waschen, um deren elastische Eigenschaften nicht zu beeinträchtigen.

  • Naturhaar-, Feder- und Daunenkissen sollten Sie regelmäßig in der Maschine reinigen, um Schimmelpilze und Milben abzutöten. Im Regelfall ist ein Waschgang bei 60°C möglich.

  • Insbesondere Federkissen können nach einem Waschgang verklumpen und obendrein unangenehm riechen. Diese sollten Sie daher unmittelbar nach dem Waschen in den Trockner geben.

  • Frische Flecken tupfen Sie am besten zunächst mit einem Tuch ab, um das Eindringen ins Kisseninnere zu verhindern. Danach können diese mit kaltem Wassern und einem frischen Tuch abgetupft werden.

Sonstige Hinweise zur Pflege und Reinigung Ihres Kopfkissens können Sie dem Etikett entnehmen.

Wann wird es Zeit für ein neues Kopfkissen?

Aller Pflege zum Trotz: Irgendwann haben auch sorgfältig und schonend gereinigte Kissen das Ende ihrer Lebensspanne erreicht. Doch woran merke ich eigentlich, dass es allmählich an der Zeit für ein neues Kopfkissen ist? Prinzipiell gilt: Sie sollten Ihr Kissen austauschen, wenn

  • Volumen bzw. Bauschkraft des Kissens merklich abgenommen haben,

  • unschöne (und unbequeme) Kuhlen erkennbar sind,

  • der Schaumstoff spröde geworden ist,

  • das Kissen nicht waschbar und schon älter als zwei Jahre ist oder

  • das Kopfkissen bereits seit mehr als fünf Jahren genutzt wird.

Tipp: Ob Ihr Kopfkissen ausgedient hat, können Sie mit einem einfachen Trick feststellen. Legen Sie das Kissen auf eine feste Unterlage und drücken Sie es in der Mitte ein. Bleibt eine deutlich sichtbare Kuhle zurück, wird es höchste Zeit für ein neues Kissen.

Fazit: Kissen sind eine höchst individuelle Angelegenheit

Wir halten fest: Pauschale Empfehlungen für das optimale Kopfkissen sind nicht möglich. Berücksichtigen Sie jedoch Liegeposition, Größe, Füllmaterial und Art der Matratze, ist das Finden eines bequemen Kissens kein Hexenwerk.

Das Team von Meisel & Gerken wünscht Ihnen eine angenehme Nachtruhe auf Ihrem brandneuen Kopfkissen!

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